Jusos und Juso-Hochschulgruppen Baden-Württemberg kritisieren steigende Mieten in Wohnheimen – Landesregierung versagt bei sozialer Unterstützung von Studierenden

Veröffentlicht von Jusos Baden-Württemberg am

Die Mieten in Wohnheimen der Studierendenwerke in Baden-Württemberg steigen derzeit fast überall um etwa 10 %. Wo die Mieten jetzt noch nicht erhöht wurden, ist das im kommenden Jahr zu erwarten. Noch gravierender ist die Situation für Studierende, die der vollen Härte des freien Wohnungsmarkts direkt ausgesetzt sind. Für Jusos und Juso-Hochschulgruppen Baden-Württemberg ist das absolut inakzeptabel.

“Die dramatische Situation ist Ausdruck des kompletten Versagens der aktuellen Landesregierung.” kommentiert Jan Rahner, Landekoordinator*in der Juso- Hochschulgruppen Baden-Württemberg die aktuelle Lage.

Mehrkosten von Inflation und Energiekrise müssen die Studierendenwerke an die Studierenden weitergeben. Im Gegensatz zu anderen Landesregierungen scheint die grün-schwarze Landesregierung hier bislang keinen zusätzlichen Unterstützungsbedarf zu sehen. Das wirkt sich unmittelbar auf die ohnehin schon leeren Geldbeutel von Studierenden aus und ist besonders fatal für die 38% aller Studierenden, die nach einer Studie des Deutschen Studierendenwerks aus dem vergangenen Sommer ohnehin bereits von Armut betroffen sind. Die SPD-geführte Regierung in Niedersachsen hat 30 Millionen Euro für Studierende bereitgestellt und zeigt, dass es auch anders geht.

„Die Landesregierung ist in der Pflicht, den Studierendenwerken zu ermöglichen, ihrem gesetzlichen Auftrag der sozialen Betreuung und Förderung von Studierenden gerecht zu werden. Ministerin Olschowski ignoriert das Problem, das ist Arbeitsverweigerung!“, so Adrian Keller, Landeskoordinator der Juso-Hochschulgruppen und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Studierendenwerks Karlsruhe.

Die chronisch unterfinanzierten Studierendenwerke müssen nicht nur Mieten erhöhen, sondern auch die Studierendenbeiträge und die Mensapreise. Das ist eine erhebliche Mehrbelastung. Der große Anteil an von Armut betroffenen Studierenden dürfte durch die Inflation schon etwa auf die Hälfte der Studierenden angewachsen sein.

Hinzu kommt, dass die Landesregierung seit Jahren auch den dringend notwendigen Ausbau von Wohnheimen ausbremst. Der Bedarf an mehr bezahlbarem Wohnraum für Studierende hat sich jedoch nicht verkleinert, sondern steigt weiter an. Derzeit können nicht einmal 10 % der Studierenden in Baden-Württemberg in einem öffentlich geförderten Wohnheim wohnen.

Studierende können keine stärkere Last tragen. Viele sind nach dem Jobverlust durch die Pandemie an der Grenze des finanziell möglichen. Sie haben keine Rücklagen auf die sie zurückgreifen können.

Die Landesvorsitzende der Jusos Lara Herter sagt dazu: „Die Landesregierung muss Studierende dringend unterstützen. Es darf nicht passieren, dass Studierende nur, weil sie das Geld nicht haben, ihr Studium abbrechen müssen. Die Möglichkeit zu studieren darf nicht vom Geldbeutel abhängen!“