Das 49 Euro-Ticket ist auf dem Weg!

Veröffentlicht von KONTRA Redaktion am

Ein Kommentar von unserem Chefredakteur Marius Kipfmüller (KV Lörrach).

Bundestag und Bundesrat haben nach langen Verhandlungen dem sogenannten Deutschlandticket zugestimmt. Ab dem 01.Mai können nun alle Bürger*innen durch ganz Deutschland (im Nahverkehr) für 49 Euro pro Monat fahren.

In den Sommermonaten Juni, Juli und August 22 waren die Menschen sehr mobil. In dieser Zeit gab es das 9-Euro-Ticket. Insgesamt wurde dieses Ticket rund 52 Millionen Mal gekauft. Das 9-Euro-Ticket gehörte zu einem Teil des ersten Entlastungspakets der Bundesregierung aufgrund der hohen Inflation aufgrund des russischen Angriffskrieges.

Viele junge Menschen nutzen dieses Ticket als Grund, um Deutschland zu entdecken und mit Regionalzügen bis nach Schwerin, München, Hamburg, etc. zu reisen. Teilweise zu Orten an denen sie davor nie waren. Allerdings war dieses Ticket auch ein hoher Anreiz für die erhöhte Nutzung des ÖPNV.

Es wurde schnell klar: Die Züge waren schnell voll. Der Platz um einen Sitzplatz galt schon als unmöglich. Teilweise konnten einige Menschen an Bahnhöfen nicht mitgenommen werden, da kein Platz verfügbar war.

Nach dem Ablauf des 9-Euro-Tickets wurde erzählt, dass es demnächst ein Nachfolgemodell geben soll. Anfangs wurde behauptet es sei zum Jahreswechsel da. Nun wird es also doch Mai. In Zeiten der hohen Inflation und in denen viele Menschen ihre Euros zweimal umdrehen müssen, ist dieser Zeitraum eine Zumutung. Dazu kommt noch weitere verloren Zeit im Klimawandel. Mit dem Deutschlandticket gibt es für viele Menschen einen guten Anreiz auf eine erhöhte Nutzung des ÖPNVs, natürlich wenn die nötige Infrastruktur vorhanden ist. Besonders für Pendler*innen um größere Städte wird dieses Ticket profitabel sein.

Die CDU&CSU drohte monatelang mit einer Blockierung im Bundesrat, da die Finanzierung nicht gesichert sei – lustigerweise gibt es in vielen Ländern mit Beteiligung der Union ein vergünstigtes Jugendticket. Dass die Union keine Verkehrspolitik kann, ist uns schon seit Verkehrsminister Dobrindt bewusst. Um die Finanzierung des Deutschlandtickets zu gewährleisten, stellt die Bundesregierung den Ländern 1,5 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung. Die Bundesländer leisten ihren Beitrag in derselben Höhe. Falls weitere Kosten entstehen, werden diese im ersten Jahr hälftig zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.

Der Preis des Deutschlandsticket kann bereits im nächsten Jahr erhöht werden, da die 49 Euro ein Einstiegspreis sind. Dieser Preis darf auf keinen Fall erhöht werden – muss dies weiter gesenkt werden. Im Idealfall kostenfrei – oder zumindest sich zu einem 1-Euro-Ticket verändern.

Schön ist auch, dass in fast jedem Bundesland nun ein anderes Modell dieses Deutschlandsticket mit unterschiedlichen Preisen und Berechtigungen gilt. Einen Überblick zu behalten ist hierbei fast unmöglich.