Juso-Kommunalos: Patrick Wegener

Veröffentlicht von KONTRA Redaktion am

Patrick Wegener (29) ist Stadtrat in Öhringen. Außerdem kandidierte er 2021 als Landtagsabgeordneter, dabei konnte er im Hohenlohekreis 12,11% der Erststimmen gewinnen. Er ist Leiter des Europabüro der baden-württembergischen Kommunen. Ebenso lehrt er als Lehrbeauftragter an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg.

Patrick Wegener

KONTRA: Wie bist du in die Politik gekommen?

Patrick Wegener: In die Politik bin ich gekommen aufgrund meiner Schulzeit. Ich war zu Beginn Klassensprecher und dann Schulsprecher am größten Gymnasium der Region. Dadurch wurde ich zu dem Jugendforum der Jugendarbeit eingeladen. Dort konnte ich einige Projekten vor Ort mitgestalten, lange hat es nicht gedauert bis ich Sprecher des Forums wurde. Ich habe mich immer gerne für andere eingesetzt, mit 15 oder 16 bin ich in die SPD eingetreten.

KONTRA: Wie bist du in den Stadtrat gekommen?

Patrick Wegener: Ich habe für die SPD-Liste bei der Kommunalwahl 2014 kandidiert, ein Jahr nachdem ich mein Abitur absolviert habe. Zudem Zeitpunkt habe ich bereits in Jena studiert. Als die Ergebnisse verkündet wurden, war ich in Jena, allerdings habe ich mich sehr gefreut. Durch mein Engagement vor Ort, als Schüler- und Jugendsprecher, wurde ich in den Stadtrat gewählt.

KONTRA: Was sind deine Lieblingsthemen in der Kommunalpolitik?

Patrick Wegener: Für mich ist immer spannend, wenn wir Themen besprechen, mit denen wir etwas voranbringen können. Beispielsweise konnten wir im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2016 in Öhringen einige Projekte durchführen, welche schon lange geplant waren. Hierbei ist zu nennen: den Bau einer Skateanlage, welche auch überregional angenommen wird. Ebenso konnten wir einen Jugendpavillon errichten, dies ist wie ein Jugendzentrum, dass genutzt wird für Veranstaltungen, Angebote und weiteres nur für Jugendliche. Dabei mussten wir stark im Stadtrat kämpfen. Solche Themen sind dankbar für Kommunalpolitiker*innen, da viele Menschen und Jugendliche dieses Projekt unterstützen und wir immer wieder darauf angesprochen werden. Aktuell befasse ich mich mit der Mobilität in unserer Stadt und mit der Frage, wie wir diese sozial gestalten können.

KONTRA: Wie war dein Wahlkampf? – Was war gut, was war schlecht?

Patrick Wegener: Es war mein erster Wahlkampf und ich bin mit der Einstellung in diesen gegangen, dass ich auffallen muss. Also habe ich in Öhringen plakatiert. Dies war zu diesem Zeitpunkt unüblich in unserer Stadt, allerdings wurde ich dadurch auch zu einem großen Gesprächsthema im Ort. Ebenso habe ich viel über Social Media gemacht und Präsenz gezeigt, dadurch konnte ich mit vielen Menschen in Kontakt kommen.

Gerade als junger Kandidat war es auch schwierig etwas anderes zu machen als der SPD-Ortsverein. Zu meinem Glück war der Ortsverein offen für meine Ideen im Wahlkampf.

KONTRA: Was konntest du im Stadtrat bewirken?

Patrick Wegener: Im Stadtrat konnte ich der Jugend eine Stimme geben und eine andere Perspektive in das Gremium bringen. Ich wurde ja mit 19 Jahren gewählt, das Durchschnittsalter im Stadtrat war über 50 Jahren. Die Verwaltung konnte durch mich auch gepuscht werden, da ich viele schriftliche Anträge geschrieben habe und immer an den Themen dran geblieben bin.

KONTRA: Warum ist es wichtig, sich im kommunalen Parlament zu engagieren?

Patrick Wegener: Meiner Meinung nach ist das Kommunale die wichtigste politische Ebene. Denn in dieser Ebene können Entscheidungen selbst getroffen werden. Ebenso kann vor Ort ein direkter Austausch stattfinden, dadurch werden die Bürger*innen gut informiert und angebunden. Dies ist nur im kommunalen so stark.

KONTRA: Was für Tipps kannst du anderen Juso-Kandidierenden mitgeben?

Patrick Wegener: Die Vernetzung untereinander ist ganz zentral. Also einerseits mit anderen Juso-Kandidierenden und andererseits mit älteren Mitgliedern. Die Partei bietet viele Vorteile, besonders der, dass wir viele Jusos in kommunalen Parlamenten haben.

KONTRA:  Welche Highlights konntest du im Stadtrat bisher erleben?

Patrick Wegener: Für mich war die Landesgartenschau 2016 ein super Projekt. Wir hatten eine tolle Zeit und haben im Stadtrat gut zusammengearbeitet. Dabei haben wir gesehen, „was geerntet wird vor Ort“.

KONTRA: Was für Tipps kannst du anderen Juso-Gemeinde-/Stadträten mitgeben?

Patrick Wegener: Die aktive Vernetzung mit anderen Juso-Kommunalpolitiker*innen. Im Gremium selbst ist es wichtig, dass die „gefährlichste Frage der Welt gestellt wird – Warum?“ und dass kritisch an Themen festgehalten wird.